Gibt es einen Gott?

„Wahr ist nur, was sich wissenschaftlich beweisen lässt. Die Existenz eines Gottes wird sich wohl niemals beweisen lassen. Also gibt es ihn auch nicht.“

So ungefähr eine derzeit weit verbreitete Sichtweise.

Wenn ich das mal übersetze:

„Was ich nicht sehen und anfassen kann, gibt es nicht. Was ich mir nicht vorstellen kann, gibt es auch nicht.“

In dieser Sichtweise wirkt die gegenwärtig vorherrschende Denkart schon nicht mehr so souverän, sondern eher sogar ein bisschen beschränkt.

Tatsache ist, dass es sehr viel effektivere und direktere Formen der Erkenntnis gibt als Wissenschaftlichkeit.

Das hat schon Jesus zu vermitteln versucht: „Das Königreich Gottes ist in euch.“

Das bedeutet im Klartext nichts anderes, als das eigene Innere als maßgebliche Quelle von Erkenntnis anzusehen.

Wenn man sich also die Frage stellt „Gibt es einen Gott?“, dann ist die nächste interessante Frage, was das Innere eines Menschen zu dieser Frage zu vermelden hat.

Es dürfte gegenwärtig viele Menschen geben, deren Inneres ungefähr folgendes vermeldet:

„Ich würde gerne glauben, dass da noch mehr ist, aber es erscheint sachlich-wissenschaftlich betrachtet ziemlich lächerlich.“

Die gegenwärtige Zeit ist auch durch eine erhebliche Verzerrung von Aufmerksamkeit gekennzeichnet: Täglich Negativ-Schlagzeilen und Horrormeldungen, dutzende ungelöste Probleme.

Man kann die Aufmerksamkeit aber auch wieder ein bisschen begradigen, indem man den Medienrummel mal ausblendet und sich dann vergegenwärtigt, was in der Natur tagtäglich an Wundern und unglaublichen Entwicklungen abläuft.

Und das soll ein Produkt von Zufällen und Naturgesetzen sein? Eine eher merkwürdige Sichtweise.

Die Wissenschaft wird die Frage „Gibt es einen Gott?“ niemals beantworten. Aber der Einzelne kann sie für sich beantworten, indem er seiner Intuition, seiner Kreativität, seinem Fühlen und seinem inneren Wissen zu vertrauen beginnt.