Advaita – eine Kritik

Bewusstseinserweiterung wird mit Selbstverleugnung erkauft

Ich hatte über mehrere Jahre einen spirituellen Lehrer. Als ich ihn fand und sein Schüler wurde, lehrte er in einer Kombination aus Sufismus, den Lehren Don Juans, den Lehren Gurdjieffs und durchaus auch eigener Erkenntnisse. Während ich sein Schüler war, machte er einen radikalen Schwenk zur Advaita, der Lehre von Ramana Maharshi, den ich als sein Schüler notgedrungen irgendwie mitmachte. Dieser Schwenk zur Advaita hatte für mich vor allem eines zur Folge: eine langandauernde und tiefe Depression.

Advaita macht Ego und Verstand selbst für ihre Fehlfunktionen verantwortlich, die in der Folge überwunden werden müssen. Advaita suggeriert, Ego und Verstand wären nicht legitime Teile des Selbst. Und genau das stimmt nicht. Die Diskreditierung von Ego und Verstand ist eine Verleugnung von berechtigten und wichtigen Teilen des Selbst. Und selbst wenn mit der Advaita-Lehre auf diesem Wege Bewusstseinserweiterungen erreicht werden, so bleiben dabei wichtige Teile der Persönlichkeit auf der Strecke – nämlich alle die, welche als falsch oder unecht klassifiziert werden. „Advaita – eine Kritik“ weiterlesen