Magersucht

Magersucht – die Angst vor dem Essen

Um Magersucht erfolgreich überwinden zu können, muss man verstehen, was sie wirklich ist und wie sie zustandekommt.

Von Magersucht wird verbreitet angenommen, was auch der Name suggeriert: Eine Art Sucht, immer noch schlanker werden zu wollen. Die allgemeine Ansicht ist die, das sich die Betroffenen immer weiter als zu fett sehen und sich deshalb immer weiter schlank hungern wollen.

Und das stimmt aber nicht. Das war vielleicht mal ganz am Anfang der Auslöser. Aber in einem fortgeschrittenen Stadium und wenn Magersucht Gesundheits- oder Lebens-bedrohliche Züge annimmt, ist das schon lange nicht mehr der Fall.

Kein Mensch würde das schlank-sein wollen über sein Leben erheben – über seine Gesundheit vielleicht schon aber niemals über sein Leben.

Das Problem ist: Wer an Magersucht erkrankt ist, kann nicht mehr essen. Und zwar aus Angst: Magersucht ist die blanke Angst vor dem Essen.

Das ist auch gleichzeitig der Schlüssel zur Überwindung von Magersucht, denn man kann sie genau wie andere Ängste auch überwinden.

Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle die These wagen, dass eine um Dimensionen höhere Anzahl von Menschen, als die als erkrankt registrierten irgendwann in ihrem Leben mit dem Phänomen in einer leichteren Form konfrontiert werden.

Aber klären wir zunächst, wie es zur Magersucht überhaupt kommt.

Ursache von Magersucht ist nicht nur das schlank sein wollen, sondern auch der sehr weit verbreitete Wahn, sich gesund ernähren zu wollen, zu sollen oder zu müssen.

Ursache für Magersucht kann im Grunde alles sein, was einen Menschen in Konflikt mit seinem Appetit bringt. Das heißt, es entsteht die Situation, dass Verstand und Körper verschiedene sich widersprechende Ziele verfolgen:

  • Entweder versucht man weniger zu essen als der Appetit sich holen möchte
  • oder man versucht andere Dinge zu essen, als der Appetit sich holen möchte

Nun ist das aber nicht so einfach. Denn der Appetit ist nicht so leicht zu überwinden. Es entsteht ein Dauerkonflikt mit Niederlagen, schlechtem Gewissen, guten Vorsätzen und immer größeren Anstrengungen. Bis hierhin ist das durchaus noch das Bedürfnis nach schlank sein oder gesunder Ernährung oder beidem und noch keine Magersucht.

Es passiert nun aber folgendes. Das ständige Gefühl zu versagen und sich zu schaden (sich fett essen oder ungesund ernähren) führt zu einer wachsenden Angst vor dem Essen:

Man hat Angst, schon wieder zu versagen, es schon wieder falsch zu machen, schon wieder zu viel oder das Falsche zu essen.

Wenn man nicht weiß, wie man mit Ängsten umzugehen hat, entsteht nun eine sich selbst verstärkende Spirale, bis man gar nichts mehr isst.

An dieser Stelle hat Magersucht mit schlank sein wollen nichts mehr zu tun. Das muss man sich klarmachen, weil das richtige Wissen um die Zusammenhänge die Grundlage ist, um Magersucht erfolgreich überwinden zu können.

Der einzige Weg aus einer Magersucht heraus ist, sich der Angst zu stellen.

Die genauen Zusammenhänge – auch wie man sich von den Ideen löst, welche das Ganze verursacht haben, erfahren Sie in meinem Buch.